Es soll Tradition werden: Im vorigen Jahr war der Lions Club Monschau zu Gast beim Bürgermeister der Gemeinde Simmerath, in diesem Jahr empfing die Bürgermeisterin der Stadt Monschau, Frau Ritter, die zahlreich erschienenen Mitglieder des Lions Club Monschau im Sitzungssaal des Rathauses. Besonders erfreut zeigte sich die Bürgermeisterin über die große Zahl anwesender Damen, möglicherweise Ausdruck weiblicher Solidarität.
Das zentrale Thema der Diskussion mit Frau Ritter war die weitere Entwicklung der Altstadt Monschau.
In seiner kurzen Einführung machte der Präsident des Lions Club, Dr. Albert deutlich, in welchem Spannungsbogen diese sich vollzieht. Auf der einen Seite die Kulturstadt Monschau mit zahlreichen, auch überregional bedeutsamen kulturellen Veranstaltungen wie der „Monschau Klassik“, der Kammermusikreihe „Montjoie musicale“, dem „KuK“, den Events wie Weihnachts- und Heiratsmarkt, den großartigen historischen Bauten - und auf der anderen Seite die Stadt, deren voraus prognostizierte Bevölkerung bis 2030 um etwa 15% abnehmen wird, in der immer mehr Geschäfte schließen, Häuser leer stehen und die Mietpreise verfallen, in der hoher Sanierungsbedarf bei leeren Kassen besteht.
Die Bürgermeisterin schilderte in einer sehr sachlichen und umfassenden Analyse die Problematik, in der sich die Stadt befindet. Wie bekommt man junge Menschen in die Stadt, wie lockt man verstärkt gehobene Gastronomie an, wie verhindert man, dass die Stadt abends wie ausgestorben wirkt, wie zieht man Investoren an, was kann man baulich tun?
Die Lage der Stadt, enge Gassen, alte, meist Denkmal-geschützte Häuser mit hohem Investitionsbedarf, divergierende Interessen, all dies erschwere schlüssige und einfache Lösungen. In der anschließenden lebhaften Diskussion stellte sie sich den zahlreichen Fragen, die oft sehr detailliert waren – einige Mitglieder des Clubs sind Geschäftsleute in Monschau – und beeindruckte mit Ihren engagierten und präzisen Antworten. Gerne nehme sie auch Anregungen auf wie den Vorschlag eines Clubmitgliedes, doch eine Umfrage unter den in der Altstadt wohnenden Menschen zu veranstalten über wünschenswerte Wohnbedingungen.
„Monschau besteht ja nicht nur aus der Altstadt, aber sie beanspruche die meiste Zeit ihrer Arbeit und dennoch - hier habe sie das schlechteste Wahlergebnis bei der letzten Kommunalwahl eingefahren,“ so Frau Ritter.
So richtig in Schwung geriet Sie, als die Frage nach der in der Bevölkerung umstrittenen Notwendigkeit zweier Schwimmbäder in Monschau und Simmerath aufkam. Auch die Kritiker dieser Lösung mussten anerkennen, dass die Argumentationskette, die Frau Ritter für diese Lösung präsentierte, überzeugend und einleuchtend war.
Nach über zwei Stunden Diskussion kann das Resümee nur lauten: solche Veranstaltungen wünschte man sich häufiger, die frei von politischen Befindlichkeiten eine sachliche, offene und intensive Information und Diskussion bieten. Die Stadt Monschau, so die einhellige Meinung der Lions-Mitglieder, hat in Frau Ritter eine Bürgermeisterin, die sich mit großem Sachverstand, Einfühlungsvermögen und mit nüchterner Leidenschaft um ihre Belange kümmert. Im Namen aller Clubmitglieder dankte der Präsident Frau Bürgermeisterin Ritter für diesen informativen und aufschlussreichen Abend.
Bild: Dr. Albert überreicht Frau Ritter einen Blumenstrauß
Text und Bild: Dr. Albert