Lions Club Monschau unterstützt Selbsthilfegruppe für Krebskranke

Seit 25 Jahren besteht die Selbsthilfegruppe für Krebskranke in Simmerath, weit und breit die einzige ihrer Art, und seit 20 Jahren wird sie geleitet von Frau Lieselotte Rollesbroich, selbst Betroffene

Als das Mitglied des Lions Club Monschau, Dr. Albert, zur Überreichung des Schecks über 750 Euro die Cafeteria in der Eifelklinik St. Brigida betrat, wo die Gruppe sich zweimal im Monat trifft, schallte ihm lebhaftes Stimmengewirr und Lachen entgegen. So stellt sich der nicht Betroffene ein Treffen von krebskranken Menschen eigentlich nicht vor. Etwa 38 Frauen und auch zwei Männer tauschen bei Kaffee und Kuchen ihre persönlichen Erlebnisse aus, sprechen über durchgemachte und anstehende Therapien, über Verstorbene und neu Erkrankte, über Nebenwirkungen von Medikamenten, homöopathische und schulmedizinische Möglichkeiten der Behandlung, über ihre Sorgen und Ängste, dass der Krebs wieder ausbrechen kann, aber auch über familiäre Dinge, über Kinder und Enkel. Und dass mit einer Offenheit und Selbstverständlichkeit, die erstaunen lässt.

Der Krebs beeinträchtigt in massiver Weise das Leben eines Menschen, Lebensperspektiven verändern sich auf dramatische Weise, Mut- und Hoffnungslosigkeit und nicht selten schwere Depressionen stellen sich ein. Viele Patienten fühlen sich alleine gelassen, wenn akute Therapien beendet sind, die Familien sind oft überfordert im täglichen Umgang mit der Krankheit.

Auf dem Bild überreicht Dr. Albert den Scheck an Frau Rollesbroich im Kreise der Gruppenmitglieder
Auf dem Bild überreicht Dr. Albert den Scheck an Frau Rollesbroich im Kreise der Gruppenmitglieder

Hier hilfreich zur Seite zu stehen, hat sich Frau Rollesbroich zur Aufgabe gemacht. Mit ihr hat die Gruppe einen Glücksgriff getan. Ihre starke Persönlichkeit, gepaart mit einem erstaunlichen Maß an Optimismus und positiver Lebenseinstellung hat es ihr möglich gemacht, seit vielen Jahren den Kampf mit ihrem eigenen Krebsleiden zu bestehen. So ist sie besonders prädestiniert, Betroffenen mit Rat zur Seite zu stehen, Mut zu machen, oft auch in Einzelgesprächen außerhalb der Gruppentreffen, Kontakte herzustellen zu Kliniken und Ärzten, zu trösten und zu begleiten, wo keine Therapien mehr möglich sind. Dieses schwere Amt, das sie belastet und gleichzeitig tief befriedigt, hat sie nunmehr seit zwanzig Jahren inne, und zwar ehrenamtlich. Sie organisiert die Treffen, die zweimal jährlich stattfindenden Halbtagsausflüge und ist jederzeit Ansprechpartnerin für alle Gruppenmitglieder. Die Gruppe steht für alle Betroffenen offen, Beiträge werden nicht erhoben. Finanzielle Unterstützung fehlt, lediglich die Ausgaben für Büromaterial werden von der Krebsberatungsstelle Aachen bezahlt.

Für den Lions Club Monschau war es eine verpflichtende Selbstverständlichkeit, die Gruppe mit einer finanziellen Zuwendung zu unterstützen. Er würdigt damit auch das langjährige, bewundernswerte Engagement von Frau Rollesbroich. Lionsfreund Dr. Albert war beeindruckt von der Art und Weise, wie krebskranke Menschen Halt, Hoffnung und Mut in dieser Gruppe finden. Text und Bild Dr. Albert